23. Juni 2019: Veröffentlicht und Link an Paramadvaiti gesendet
Sri Guru (Nitai) Gauranga Jayatah
Alle Ehre und aller Ruhm sei dem Adi-Guru Sri Nityananda und dem golden strahlenden höchsten Herrn Sri Gauranga Mahaprabhu!
Lieber Paramadvaiti
Mit diesem offenen Brief wende ich mich an dich als Freund, nicht als Schüler und auch nicht als ex-Schüler.
Ich spreche damit jenen Paramadvaiti an, der vor fast 25 Jahren das folgende auf vrindavan.org als Einleitung zu der Bücher-Download-Site schrieb:
Dear Friend
These PRESENTATIONS are created in my inspiration to share with you what I have seen and learned in my studies as a disciple of Srila A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada.
I belong to my convictions, to my spiritual master and to my friends. I do not belong to any institution, not even to the ones I founded myself or participate with.
Institutions are sometimes necessary for practical dealings in this world, but they are also potencially dangerous and prone to misuse. We always have to serve the substance, the essence above all other considerations if we aspire to go on praying for grace at the shore of the ocean of love and infinity.
Therefore you are welcome to investigate ourself and our offering with a critical view. Only I beg you to give up all material prejudices or antipathy you may harbor against the religious, mystical or the unknown, in order to be able to understand the inner meaning of our service. Even if you have lost your own faith due to some bad experience in life. You came all this way to read our heart. Give us a chance to serve you.
Your servant B.A. PARAMADVAITI
Übersetzung:
Lieber Freund
Diese PRÄSENTATIONEN entstanden in meiner Inspiration, all das, was ich sah und in meinen Studien als Schüler von Srila A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada lernte, mit dir zu teilen.
Ich gehöre zu meinen Überzeugungen, zu meinem spirituellen Meister und zu meinen Freunden. Ich gehöre zu keiner Institution, nicht einmal zu jenen, die ich selbst gegründet habe oder mit denen ich zusammenarbeite.
Institutionen sind manchmal notwendig für den konkreten Umgang mit der Gesellschaft in dieser Welt, aber sie sind auch potentiell gefährlich und anfällig für Missbrauch. Vor allen anderen Überlegungen, sollten wir immer der Substanz, der Essenz dienen, falls wir danach streben, am Ufer des Ozeans der Liebe und Unendlichkeit um Gnade zu beten.
Sei daher herzlich eingeladen, uns und unser Angebot mit kritischem Auge zu prüfen. Ich bitte dich nur um eine Sache: Gib alle materiell begründeten Vorurteile oder Abneigungen auf, die du möglicherweise gegen das Religiöse, Mystische oder Unbekannte hegst, um die innere Bedeutung unseres Dienstes verstehen zu können; selbst wenn du deinen Glauben aufgrund einiger schlechter Erfahrung in deinem Leben verloren hast. Du bist den ganzen Weg hierher gekommen, um unser Herz zu lesen. Gib uns eine Chance, dir zu dienen.
Dein Diener B.A. PARAMADVAITI
Du bittest hier noch ausdrücklich darum, dich und dein Angebot kritisch zu prüfen. Das gilt meines Erachtens zu jedem Zeitpunkt, wenn man als Schüler den Eindruck bekommt, dass die Lehre und das Verhalten des Guru mit der Lehre, die er repräsentieren sollte, nicht mehr im Einklang steht.
In diesem Sinne erlaube ich mir in diesem offenen Brief, die von dir geforderte kritische Haltung anzuwenden. Aber dies tue ich als dein Freund, der sich insbesondere für die ersten Jahre in den 1990-ern dankbar fühlt, welche vieles aus der ISKCON-Zeit geklärt und auch meinen spirituellen Fokus erweitert haben.
Bitte sieh meine direkt an dich gerichteten Kritikpunkte als Ergebnis dieser Aufforderung deinerseits, und meine noch folgenden spirituellen Lösungsansätze als das wertvollste Abschiedsgeschenk, das ich zu geben vermag.
Mir scheint, die Institution Vrinda, deine Guru-Position (und Titel wie Acharya, Gurudeva, Swami) und die damit verknüpfte Verehrung, genauso wie deine erarbeitete Position im WVA, konnten auf deine frühere Absicht Einfluss nehmen, die du in obigem Zitat klar ausgedrückt hast:
„Vor allen anderen Überlegungen, sollten wir immer der Substanz, der Essenz dienen, falls wir danach streben, am Ufer des Ozeans der Liebe und Unendlichkeit um Gnade zu beten.“
Liegt diese Substanz etwa im Organisieren von Projekten oder in Schutzmaßnahmen für die von dir gegründete Institution (wie du selbst Vrinda damals noch richtig benannt hast)? Oder liegt diese „Substanz“ etwa in einem Dachverband wie der WVA oder in einer mit der WVA verbundenen Math? Definitiv Nein!
Es spielt dabei keine Rolle, ob man diese Institution „Familie“ nennt. Wenn das Modell „Familie“ oder eben Institution beschützt werden muss, anstelle des Fortschritts des Individuums, dann spielt es keine Rolle, wie man dieses Konstrukt nennt.
Es gab eine Zeit, da hast du dies genau so gesehen. Das hat dich auch zu obiger Aussage bewegt:
„Ich gehöre zu keiner Institution, nicht einmal zu jenen, die ich selbst gegründet habe oder mit denen ich zusammenarbeite.“
Jede Institution, egal wie groß oder klein sie sein mag, kann zum Hindernis werden und dich von der angestrebten Essenz ablenken. Insbesondere wenn sich der Guru mit der selbst gegründeten Institution identifiziert und deren Wohl über das Wohlergehen und den Fortschritt der Schüler stellt.
Tripurari Maharaj und andere Freunde von dir haben dir Offenheit, Ehrlichkeit und Demut angeraten. Das hast du ganz offensichtlich abgelehnt. Du bevorzugtest den großen Teppich, unter dem du dein krasses Fehlverhalten – erfolglos – verstecken möchtest.
Wir leben in der Zeit des Internets, von „me-too“, einer Zeit, wo auch festsitzende Grössen in der katholischen Kirche zu recht fallen und sich der Papst selbst für alle Missbräuche entschuldigt und entschuldigt und entschuldigt, weil immer von Neuem fast weltweit dieselbe alte Scheisse des Missbrauchs ans Tageslicht kommt. Wie kannst du auch nur eine Sekunde daran glauben, du könntest in dieser Zeit etwas verstecken, wo doch genau dieser Versuch des Versteckens und Abstreitens in der Öffentlichkeit noch zusätzlich Verachtung erzeugt? Du hast bereits bei einzelnen Leuten alles zugegeben. Du hast ihnen gegenüber deine sexuellen Wünsche und die Nötigung an deiner Schülerin bereits zugegeben. Deine Geständnisse wurden aufgezeichnet oder kopiert und sie werden im Internet bleiben (Einzelne davon fanden ihren Weg ungefragt zu mir). Du solltest froh sein, dass dir Krishna diesen nutzlosen Teppich wegnimmt und du solltest dir bewusst werden, dass sich alle diesbezüglichen Versuche, als Bumerang erweisen und die Situation für dich verschlimmern werden. Es hilft dir weder im zeitweiligen Ansehen, noch in deinem persönlichen spirituellen Leben, wenn du – in offiziellen Stellungnahmen gegenüber deinen Schülern – das Ausmass deines Fehlverhaltens verschleierst, indem du dich angeblich an dein Tun nicht erinnern kannst. Tripurari M. hat dir schon im Oktober 2018 vorausgesagt, dass dies unter deinen Schülern zu zwei Lagern führen wird und eine Art von Bruderkrieg auslösen könnte. Dieser Krieg unter deinen Schülern und ex-Schülern ist inzwischen schon entflammt und niemand kann sagen, was für Auswüchse er noch annehmen wird.
Deine – aus deiner Sicht – treuen Schüler bedrohen seit geraumer Zeit ihre kritischen „Familienmitglieder“ mit Gerichtsklagen und physischer Gewalt (so viel zu „Familie“, bzw. Institution mit sektenhaftem Muster). Du verschliesst deine Augen davor, tust so, als sei dir das neu – was es definitiv nicht ist, wie ich ganz genau weiss. Vor 35 Jahren hast du selbst gegenüber ISKCON und ihren Zonengurus eine ähnlich kritische Haltung eingenommen, was letztlich zu deinem Buch „The Search for Purity“ geführt hat. Und ich frage dich: „Wo siehst du den Unterschied zwischen dir und den damaligen ISKCON-Zonengurus und dem GBC?“
Nebenbei gefragt: War dein Herz damals auch voller Hass gegen Vaishnavas, wie mir ein fanatisierter Patita Pavana dasa aus München unterstellt?
Ich denke nicht. Aber einige ISKCON-Fanatiker haben sicher so gedacht, was letztlich sogar zu einem Bombenanschlag führte, der dummerweise den falschen Tempel traf, wie du selbst erzählt hast. Unter den Schülern anderer Zonengurus kam es sogar zu Mord und später zu gerichtlichen Verurteilungen.
Willst du eine solche Art von Werbung für den Pfad der Liebe zu Gott riskieren und dafür die Verantwortung tragen?
Ich befürchte, die Spannung unter deinen Schülern und ex-Schülern wird sich noch weiter steigern. und nur deine Wahrhaftigkeit könnte die gesamte Situation entschärfen. Ich hoffe für dich, du bist dir der Tragweite deiner Verantwortung bewusst.
Deshalb kann ich dir nur raten und dich daran erinnern, was du bist, nämlich Atman. Als solcher ist dein ewiges Dharma, das Sanatana-Dharma, eine liebende Beziehung zu Sri Sri Radha-Krishna, Krishna-Prema, zu entwickeln. Genau um diese Gnade, diese Essenz des spirituellen Lebens, beten wir am Ufer des Ozeans göttlicher Liebe.
Das einzig Wertvolle, das ich dir ans Herz legen kann
Schon des Öfteren hörte ich von dir die Ablehnung des Chantens von Nitais und Gaurangas Namen. Doch in deiner Situation, in der du dich nicht nur einzelnen jungen Frauen, sondern im Grunde all deinen Schülern gegenüber schuldig gemacht hast, können dir meines Erachtens nur diese zwei ganz besonderen Avataras helfen, diese schwierigste Phase deines gegenwärtigen Lebens zu bewältigen. Im Grunde nicht nur zu bewältigen, sondern dein Herz tatsächlich mit Prema in Berührung zu bringen. Eine Liebe, die dich klar erkennen lässt, dass dein sexuelles Bedürfnis und dein Missbrauchsverhalten jenseits von einem aufrichtigen Bedürfnis nach Zärtlichkeit oder Nähe und Intimität steht.
Jeder Materialist versteht, dass das unerwünschte Betatschen rein gar nichts mit Zärtlichkeit und einer liebevollen Beziehung zu tun hat, welche überhaupt erst echte Nähe ermöglicht. In diesem Punkt hast du einen totalen Realitätsverlust erlitten.
Vergiss also dein Guru-Sein in Vrinda, vergiss den Sannyasa-Titel und all die Verehrung, den Ruhm usw., die mit dieser weltlichen (Selbst-)Betrachtung zu tun haben. Diese zeitweiligen Respekt-Symbole sind nur nutzlose Ego-Schmeicheleien (name, fame and glory), also Hindernisse auf dem Pfad zu Krishna-Prema und somit die Feinde deines persönlichen Fortschritts.
Einzig Sri Nityananda und Sri Gauranga können dir hier und jetzt in diesem besonderen Kali-Yuga vergeben, wenn du es wünschst. Ihnen kannst du nichts vormachen, wie den Schülern, die immer noch blind an deinen Lippen kleben und sich wegen deiner Unehrlichkeit gegenseitig das Leben noch schwerer machen.
Bhaktivinoda Thakura schreibt im ersten Kapitel des Navadvipa Dham Mahatmya (zum besseren Verständnis, teils mit der Transliteration des Originals ergänzt):
tabu kṛṣṇa-prema-sādhāraṇe nāhi pāya
ihāra kāraṇa kivā cintaha hihāya (43)
Was ist dann der Grund dafür, dass nicht jeder Krishna-Prema, Liebe zu Krishna, bekommt? Versucht, euch darüber klar zu werden.
ihāte āche ta‘ eka gūḍha-tattva-sāra
māyā-mughda-jīva tāhā nā kare vicāra (44)
Dieses Geheimnis ist gut gehütet. Eine von Maya getäuschte Seele denkt nicht darüber nach.
bahu-janma kṛṣṇa bhaji‘ prema nāhi haya
aparādha-puṅja tā‘ra āchaye niścaya (45)
Wenn jemand Sri Krishna verehrt und dennoch nach vielen Geburten nicht Liebe zu Krishna, Krishna-Prema, erlangt, liegt das gewiss daran, dass er viele Vergehen beging.
aparādha-śūnya ha’ye laya kṛṣṇa-nāma
tabe jīva kṛṣṇa-prema labhe avirāma (46)
Denn ein Mensch, der ohne Vergehen Krishnas Namen chantet, wird ohne Umschweife Liebe zu Krishna kosten.
śri-caitanya-avatāre baḍa-vilakṣaṇa
aparādha-sattve-jīva labhe prema-dhana (47)
Doch eines der wunderbaren Merkmale des Avatara Sri Caitanya Mahaprabhu ist, dass er dem Lebewesen, obwohl es sich Vergehen zuschulden kommen lässt, Krishna-Prema, reine Liebe zu Krishna, schenkt.
nitai-caitanya bali‘ jei jīva dāke
suvimala-kṛṣṇa-prema anveṣaye tā’ke (48)
Wenn jemand die Namen von Nitai und Caitanya ausruft (chantet), dann wird reine göttliche Liebe zu Krishna (die personifizierte Krishna-Prema) hinter ihm herlaufen und ihn suchen.
aparādha-bādhā tā’ra kichu nāhi kare
niramala-kṛṣṇa-preme tā’ra āṅkhi jhare (49)
Seine Vergehen können ihn nicht im geringsten behindern. In reiner Liebe werden Ströme von Tränen aus seinen Augen fließen.
svalpa-kāle aparādha āpani palāya
hṛdaya śodhita haya, preme bāḍe tāya (50)
In kurzer Zeit werden all seine Vergehen verschwinden. Sein Herz wird rein werden und Prema, göttliche Liebe, in ihm erwachen.
Die Aparadhas im Kali-Zeitalter sind zahllos und furchteinflössend – ohne Gauras Namen gibt es keine Erhebung für die Lebewesen. (51)
ataeva gaura-binā kalite upāya
nā dekhi kothāo āra, śāstra phukāraya (52)
Deswegen betonen die Schriften immer und immer wieder, dass es im Kali-Zeitalter für die Seelen kein anders Mittel zur Befreiung gibt als gaura-nāma.
Sri Gauracandra erschien in Navadvipa-Dhama, deshalb ist Sri Navadvipa-Dhama der König aller heiligen Orte. (53)
An anderen heiligen Orten erhält die Seele die Reaktionen für ihre Aparadhas, Sri Navadvipa jedoch nimmt pausenlos die Aparadhas von ihm fort. (54)
Der Beweis dafür sind die zwei Brüder Jagai und Madhai. Obwohl sie viele Aparadhas begingen, erhielten sie die Barmherzigkeit von Chaitanya und Nitai. (55)
Was zu sprechen von anderen heiligen Orten, selbst in Vraja erleiden die Aparadhis die Folgen ihrer Taten. (56)
Aber in Navadvipa wird man trotz tausender (unbewusster) Aparadhas durch Nityananda Prabhus Barmherzigkeit befreit. (57)
Übersetzt aus dem Hindi ins Englische von Bhaktivedanta Narayana M.
Alles, was hier über Navadvipa-Dham gesagt wird, trifft eins-zu-eins auf Sri Gaurangas und Sri Nityanandas Namen zu. Ihre Namen unterscheiden sich nicht von ihrem Dham, ihren Lilas usw.
Srila Prabhupada sagte (eine viel zitierte Aussage von dir):
„Wer Krishna mit Liebe im Herzen trägt, der lebt in Vrindavan, egal wo er sich gerade in dieser materiellen Welt aufhält.“
Doch wie wir sehen, ist Krishna-Prema nicht etwas, das man automatisch durch das Chanten der Namen Krishnas erlangt. (Das ist ebenfalls die Aussage des Chaitanya-caritamrita im 8. Kapitel des Adi-Lila.)
Auch Lord Shiva beschreibt seiner Ehefrau Parvati (zweiter Teil der Shri Ananta-Samhita, im 2. Kapitel namens Caitanya-janma-khanda) folgendes:
vina sri-gopika-sangam, kalpa-koti-satam param;
sravanat kirtanad visnor, na radha-krsnam apnuyat
„Wenn irgendjemand nicht den Gopis von Vrindavana dient und nicht mit ihnen Gemeinschaft hat, werden sie niemals Shri Shri Radha-Krishna erlangen, selbst wenn sie für mindestens eine Milliarde Jahre nur über Shri Vishnu hören und chanten.“
gopi-sangam na capnoti, sri-gaura-caranad rte;
tasmat tvam sarva-bhavena, sri-gauram bhaja sarvada
„Der einzige Weg die Gemeinschaft und den Dienst der Gopis von Vrindavana zu erhalten, ist die Verehrung der Lotosfüsse Shri Gaurangas und das Chanten seines Namens. Deshalb solltest du dich Shri Gauranga völlig hingeben (sarva-bhava = die ganze Liebe) und fortlaufend seinen Namen chanten.“
gauranga-caranambhoja-makaranda-madhuvratah;
sadhanena vina radham, krsnam prapsyanti niscitam
„Der Mensch, der wie eine transzendente Honigbiene den ambrosischen Nektar (makaranda) genießt, der von den göttlichen Lotosfüssen Shri Gauranga Mahaprabhus ausströmt, wird ganz sicherlich und ohne jeden Zweifel das göttliche Paar Shri Shri Radha-Krishna erlangen, selbst wenn er keine sadhana-bhakti-Tätigkeiten ausführt.„
Sri Gaurangas Barmherzigkeit erlangt man insbesondere durch den Segen Sri Nityanandas.
tomara krpa vina keha ‚caitanya‘ na paya;
tumi krpa kaile tanre adhameha paya
„Niemand erlangt den Schutz von Sri Chaitanya Mahaprabhu ohne deine [Anm.: Nityanandas] Gnade. Aber wenn du barmherzig bist, kann selbst der Niedrigste aller Menschen den Schutz seiner Lotosfüße erlangen.“
Chaitanya-charitamrita Antya 6.131
Das Lebewesen (Atman) ist von seiner spirituellen Natur aus dafür bestimmt, in ewiger Liebe (Prema) mit dem Höchsten verbunden zu sein.
Wie wir wissen, ist Sri Krishna der höchste Freie. Doch alle seine winzigen Emanationen (Atmans; Tata-stha-Shakti) sind ebenso frei, wenn auch wissend oder nicht wissend immer von Krishnas Cit- oder Maya-Shakti abhängig. Das wird von Krishna selbst in der BG 18.63 bestätigt.
Das macht auch Sinn, denn ohne Freiheit könnte man nie von Liebe sprechen. Freiheit ist die natürliche spirituelle Grundvoraussetzung für Liebe zu Krishna, Krishna-Prema. Dass Sri Krishna keine Sklaven will, sondern die frei gewählte Zuwendung und Liebe, wird allein schon durch die Maya-Shakti bewiesen, die es den Seelen ermöglicht, sich selbst als Zentrum der Dinge wahrzunehmen. Mayadevi ist daher nicht der Feind der Seele, sie ist Krishnas ewige Dienerin, eine Vaishnavi, die immer unter Krishnas Leitung, nicht unabhängig, jeder Seele die Erfüllung ihrer zeitweiligen Wünsche ermöglicht. Die Gesamtheit der materiellen Natur wäre überflüssig, hätten wir Seelen nicht diese Freiheit, aber auch die damit verbundene Selbstverantwortung für unser Wünsche und dem daraus resultierenden Handeln. Maya testet und prüft in diesem Sinne niemanden, sondern macht lediglich in Krishnas Auftrag und entsprechend dem individuellen Karma ein Angebot, das auf in uns versteckte Wünsche eingeht. Genau betrachtet sind das die Hilfestellungen Krishnas, der uns zeigt, wie sehr wir von den Namen Nitais und Gaurangas abhängig sind, welche allein keine Aparadhas annehmen und so unser Herz (und unsere Wünsche) sehr schnell reinigen.
Ich kann dir daher nur raten, dich dazu ermutigen und dich bitten, deine Freiheit im Interesse aller Seelen in deinem Einflussbereich zu nutzen. Denn ich befürchte, dass fanatisierte Schüler auch heutzutage teils zu Mord und Totschlag bereit wären, wie zu Zeiten der Zonengurus in ISKCON. Du weißt diesbezüglich am besten, wovon ich rede.
Nutze deine Freiheit jetzt, bevor die Situation eskaliert oder du diesen Körper verlässt. Nimm bei Nitais Namen Zuflucht und finde durch ihn zum Segen Sri Gaurangas, zu seinem Geschenk der Krishna-Prema.
Die Führerschaft der Institution Vrinda und alles, was diesbezüglich nur deinem materiellen Vorteil (grob- und feinstofflich) dient, insbesondere dem falschen Ego (Ahankara), wird dich nicht beschützen, sondern nur noch weiter verstricken. Ebenso wenig wird dir die WVA und alle Maths, welche dir helfen und dich ermutigen, deine Missetaten unter dem Teppich zu halten, nicht helfen können.
Ich sehe für dich, für mich und alle Seelen hier im Kali-Yuga, die absichtlich und unabsichtlich immer wieder in Aparadhas verstrickt sind, nur eine Zuflucht, die Namen von Nityananda und Gauranga.
Denn Aparadhas passieren nicht bloss während des Chantens! Aparadhas sind Ausdruck unserer inneren lieblosen Geisteshaltung, die unseren Alltag bestimmt, durchdringt und dazu führt, dass Krishnas Name, wie oben zitiert, keine Herzensreinigung bewirkt, egal, ob wir eine Million Geburten auf diese Weise ver(sch)wenden. Letztlich kann dich niemand zwingen oder dir befehlen, dein Verhalten öffentlich zu machen (damit auch den unnötigen Streit unter deinen Schülern zu beenden) oder dein Handeln zu bereuen und zu ändern und gleichzeitig einfach nur zu versuchen, bei Nitais und Gaurangas Namen Zuflucht zu suchen.
Alles liegt in deiner Freiheit und Eigenverantwortung, inklusive aller daraus entstehenden Konsequenzen und den Taten deiner Schüler (die unter deinem Einfluss stehen).
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, du mögest bei Nityananda und Gauranga Zuflucht suchen und so das höchste Geschenk finden.
Jay Nitai-Gauranga
Gaurahari d.
ha hanta citta-bhuvi me paramosarayam,
sad-bhakti-kalpa-latikankurita katham syat;
hrdy ekam eva param asvasaniyam asti,
caitanya-nama-kalayan na kadapi socyah
„Ach! Ach! Wie kann die Wunsch-Kletterpflanze unvermischten hingebungsvollen Dienstes zu Shri Krishna in der unfruchtbaren Wüste meines Herzens sprießen? Ich säte den Samen des Krishna-nama-dhama-lila schon so viele Millionen Mal in mein Herz, aber aufgrund meiner unbegrenzten Vergehen, lehnten sie es ab zu sprießen. Doch jetzt gibt es in meinem Herzen nur einen einzigen höchsten Trost. Es ist das Chanten von Shri Gaurangas Namen. Dieses Chanten wird meinem Klagen tatsächlich und für ewig ein Ende setzen, und es wird in meinem Herzen Wunder bewirken, indem es weich wird mit reiner Liebe zum Herrn.“
Srila Prabodhananda Sarasvati im Shri Caitanya-candramrita, Vers 53
Kommentare
Grundlage
Der „Offene Brief an Paramadvaiti“ inklusive damit zusammenhängende philosophische Aspekte dieser Website.
Sprache
Die Website ist in deutscher Sprache gehalten. Kommentare/Gespräche sind ebenfalls in Deutsch zu führen.
Zitate
Zitate aus den Schriften bitte mit Quellenangaben versehen.
Beispiel:
Quelle: Cc 1.8.31
Sprachstil
Ich empfehle einen philosophisch-sachlichen Sprachstil.
Es handelt sich hier ja auch um ein konkretes sachliches und philosophisches Thema.
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2 Gedanken zu „Offener Brief an Paramadvaiti“
Weitere öffentlich zugängliche Links zum Thema Paramadvaiti und seine Heuchelei.
The Show must NOT go on, the Show must end!
Diese Show nützt niemandem. Weder nützt sie ihm selbst, noch seinen treu gebliebenen Schülern und auch nicht der vorgeschobenen Predigt. Es ist höchste Zeit damit aufzuhören!
https://gaurahari.ch/links-zum-thema-bap/
Nachtrag, 14.08.2019:
Sollte von Paramadvaiti irgendwann eine Antwort kommen, werde ich es hier erwähnen.
Ausschnitte eines Fundstückes aus vrindavan.org – die Fragen stammen aus der Zeit von 1996 bis ca. 2000. Einige wurden im Auftrag von Paramadvaiti von mir selbst beantwortet (mit damaligem Wissens- und Erkenntnisstand).
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Frage an Paramadvaiti:
Es ist zu beobachten, dass sich in Ashram Gemeinschaften manchmal Menschen einschleichen, die kein Verständnis für die Moral haben, die einem um Spiritualität Bemühten empfohlen wird und eigen sein sollte. Ja, bisweilen neigen solche Personen auch zu kriminellen Handlungen wie beispielsweise dem Missbrauch von Minderjährigen oder sexueller Nötigung. Wie geht Ihr damit um?
Antwort von Paramadvaiti:
Bedauerlicherweise ist es eine Tatsache – Krishna sei Dank jedoch selten -, dass manche Menschen bloß so tun, als wollten sie in einem Ashram spirituelle Zuflucht nehmen, in Wirklichkeit jedoch nicht bereit sind, ihren falschen, egoistischen oder sogar kriminellen Lebenswandel zu ändern. Das kann natürlich zu höchst unangenehmen und beschämenden Vorkommnissen führen, gegen die ja in dieser Welt keine Gesellschaft, keine Schule und auch kein Verein völlig gefeit ist.
Grundsätzlich haben die Ashram Gemeinschaften ihre eigenen Treffen eingerichtet, in denen solche Vorfälle vorgebracht werden. In Fällen, in denen es sich um moralische Abweichung von den vedischen Prinzipien handelt, können die leitenden Verantwortlichen je nach der Schwere des Vergehens solche Personen verwarnen oder aus der Ashram-Gemeinschaft ausschließen. Wenn es sich jedoch um Handlungen krimineller Art handelt, ist es Pflicht und unabdingbar, die Übeltäter der Justiz zu übergeben, da die Ashram-Verantwortlichen natürlich kein Recht haben, jemanden zu verurteilen oder zu bestrafen.
… Da Vorfälle dieser Art von der Presse nur allzu leicht ausgeschlachtet und in der Folge dazu benutzt werden können, die ideelle Gemeinschaft generell zu verurteilen, kann es in solchen Gemeinschaften aus Angst vor der öffentlichen Verurteilung auch zu Vertuschungssituationen kommen. Auch dies halten wir für falsch und können das Vertuschen von kriminellen Handlungen keinesfalls unterstützen. Vielmehr verurteilen wir diese Haltung, allerdings auch hier unter dem Vorbehalt, dass auch die vertuschenden Verwalter einer ideellen Ashram-Gemeinschaft wiederum als individuelle Personen für Ihre Fehler verantwortlich sind und verantwortlich gemacht werden sollten, und es demgegenüber in höchstem Grade ungerechtfertigt ist, die gesamte Anstrengung und den Dienst der Gemeinschaft in Frage zu stellen.
…
Es ist daher zu verstehen, dass das Fehlverhalten – insbesondere kriminelle Handlungen – von einem sogenannten Vaishnava davon zeugt, dass er weder aufrichtig war, noch dass er das Vaishnava-Sein verwirklicht hätte. Es kann sein, dass er zu einer bestimmten Zeit wirklich ehrlich den Versuch unternahm, das Vaishnava-Sein zu verwirklichen, jedoch aufgrund seiner Wünsche oder durch seine Vergehen unfähig war, alte Gewohnheiten und Anhaftungen abzulegen und sein Bewusstsein in die Transzendenz zu vertiefen.
…
Jede Art von Verallgemeinerung, die stattfindet, kann nie im Sinne von Wahrheit sein. Doch es ist die Wahrheit, – sie allein -, die unserer Aufmerksamkeit wert ist.
Quelle: http://vrindavan.org/German/Fragen.html